Beförderung in Sicht? So holen Sie mehr raus als nur den neuen Titel

Karin Schwaer - 10.07.2025


Sie stehen vor dem nächsten Karriereschritt?
Beförderung: mehr Verantwortung, mehr Einfluss, neuer Titel.

Herzlichen Glückwunsch! 

Häufig ändert sich mit einer Beförderung viel. 
Allerdings nicht automatisch auch Ihr Gehalt. 

Sie sind begeistert, motiviert und warten gespannt auf Ihre Gehaltsanpassung. ABER: Fehlanzeige!

Plötzlich spricht niemand mehr darüber, alle sind froh, dass das "Problem" intern gelöst werden konnte - und weiter geht es ...

Vielleicht wurde Ihnen aber auch "freiwillig ein kleiner Ausgleich" angeboten? Doch nicht in der erhofften Höhe?

Oder Sie sind ganz zufrieden und machen sich keine weiteren Gedanken ... Ist ja alles geregelt.

Auch das kann ein Fehler sein, da eine Beförderungssituation immer auch andere Chancen mit sich bringt. Mit anderen Worten:

Gehen Sie proaktiv und strategisch mit dieser Situation um. Es wird sich in vielerlei Hinsicht lohnen. 

 

Beförderung in Sicht - volle Kraft voraus.

Wer eine Beförderung einfach „mitnimmt“, ohne sie mitzugestalten, verschenkt mehr als nur Geld.

Vielleicht denken Sie: "Ich mach erstmal und dann sehen wir weiter ..."

Das kann sehr teuer werden.

Es geht auch um Wertschätzung, Gestaltungsspielraum und Einfluss. 

In Ihrer neuen Rolle erhalten Sie für gewöhnlich neue Aufgaben. Und hier können und sollten Sie aktiv Einfluss nehmen. 

Geben Sie der anderen Seite das gute Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Zeigen Sie auf, dass Sie sich Ihrer neuen Verantwortung bewusst sind und sich darauf freuen, sich aktiv einzubringen. Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Ideen Sie haben und wie Sie sie umsetzen wollen.

Und suchen Sie aktiv das Gespräch darüber.

So wird den Entscheidungsträgern sehr schnell klar werden, dass sich abgesehen von neuen Aufgaben auch die Rahmenbedingungen für Sie persönlich ändern müssen. 

Passivität wird sehr schnell falsch gedeutet. 

Im ersten Moment sind vielleicht alle froh, dass Sie keinen weiteren Ärger machen und das Problem, einen Verantwortungsbereich neu zu besetzen, gelöst ist.

Doch Sie laufen Gefahr, dass Ihnen genau das als Desinteresse ausgelegt wird oder die andere Seite mehr oder weniger bewusst zu der Erkenntnis gelangt, dass von Ihrer Seite nichts zu befürchten ist. 

Oder es vermittelt sogar den Eindruck, dass Sie nicht viel erwarten.

Letztlich werden die Menschen erfolgreich, die aufzeigen, dass Sie aktiv mitgestalten wollen. 

Und da ist eine (bevorstehende) Beförderung genau der richtige Moment, den man auf keinen Fall verpassen sollte. 

Es geht nicht nur um Ihr Gehalt, sondern auch darum, die Weichen für die Zukunft strategisch zu stellen. 

Nutzen Sie die Gelegenheit über Strukturen, Weiterentwicklung, Rahmenbedingungen und eben auch Ihr Gehalt zu sprechen.

Bereiten Sie sich darauf gut vor!

Niemand kann so ein Gespräch zielgerichtet führen, ohne sich im Vorfeld darüber Gedanken gemacht und eine Strategie entwickelt zu haben. 

Gehen Sie dabei strukturiert vor.

Nachfolgend einige Fragen, die Sie sich dafür stellen können:

Ihre bisherige Tätigkeit

Das ist ein guter Moment, um einfach mal einen Blick zurückzuwerfen und Ihren bisherigen Werdegang zu reflektieren. 

  • Was ist in der Zeit, in der Sie im Unternehmen beschäftigt sind, passiert?
  • Mit welchen Leistungen, Highlights, Projekten konnten Sie sich bereits ins rechte Licht rücken?
  • Wie sichtbar waren diese Leistungen auch auf höheren Ebenen?
  • Was war Ihre bisherige Stellenbezeichnung?
  • Wie hat sich Ihr Gehalt entwickelt?

Ihre künftige Tätigkeit

  • Wie lautet die künftige Stellenbezeichnung?
  • Gibt es eine Stellenbeschreibung?
  • Welche Aufgaben- und Verantwortungsbereiche wurden konkret definiert?
  • Haben Sie künftig auch Personal-, Umsatz- oder Budgetverantwortung?
  • Was wäre Ihnen besonders wichtig in Bezug auf Titel, Rolle, Position, Kollegen, Räumlichkeiten etc?

Ihre Verhandlungspartner

  • Wer sind die Entscheider?
  • Mit wem sollten Sie das Gespräch direkt suchen?
  • Wie ticken diese Menschen?
  • Welche Chancen und Stolpersteine sehen Sie?

Ihre Ziele

  • Wie definieren Sie Ihre monetären und auch nicht-monetären Ziele?
  • Was möchten Sie kurz-, mittel- und langfristig erreichen in Bezug auf Gehalt, Position etc.?
  • Was wäre Ihnen wichtig unabhängig vom Gehalt, beispielsweise in Bezug auf Wertschätzung, Umgang, Fairness?
  • Was wären wichtige Eckdaten für die Vertragsgestaltung?

Ihre Alternativen

  • Welche Alternativen ergeben sich aus den bisherigen Erfolgen und künftigen Plänen?
  • An welchen Alternativen möchten Sie arbeiten?

Weitere Fragen für das Gespräch als solches

  • Was können Sie für eine positive Verhandlungsatmosphäre tun?
  • Wie können Sie dafür sorgen, dass das Gespräch ohne Störungen stattfindet?
  • Welche Unterlagen sollten Sie vorbereiten?

Wie geht es weiter im "Alltag"?

  • Welche Unterstützung wünschen Sie sich?
  • Wie wird Ihre neue Rolle an Kollegen kommuniziert?

Diesen Punkt sollten Sie keinesfalls unterschätzen. Es ist viel einfacher, die Dinge von Anfang klar abzustimmen, als im Nachhinein zu korrigieren. 

Eine Beförderung ist ein Angebot, dass Sie aktiv mitgestalten können.

Nutzen Sie diese Chance.

Wenn Sie sich dabei unterstützen lassen wollen, reservieren Sie sich direkt einen Termin für ein unverbindliches Kennenlerngespräch. 

Weitere Fragen zur Beförderungsverhandlung (FAQ)

Wie viel mehr Gehalt ist bei einer Beförderung realistisch?

Das ist pauschal nicht zu beantworten und hängt von vielen Faktoren ab. 

Entscheidend ist, wie stark sich Ihre Verantwortung verändert – und wie gut Sie argumentieren.

Was, wenn ich die Rolle schon übernommen habe, aber nichts verhandelt wurde?

Dann warten Sie nicht noch länger. Von selbst wird nichts passieren. Suchen Sie aktiv das Gespräch und bereiten Sie sich gut darauf vor. Es geht um Fairness für beide Seiten. Niemand hat etwas davon, wenn sich Ihre Unzufriedenheit immer weiter "hochschaukelt". 

Wie spreche ich das Thema Gehalt elegant an?

Auch das ist eine Frage der Vorbereitung und kommt auf den Kontext an. Eine Möglichkeit wäre, ganz direkt zu formulieren, worum es geht.

Zum Beispiel folgendermaßen: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe – und möchte gern gemeinsam mit Ihnen besprechen, wie wir die Rahmenbedingungen gestalten.“

Was, wenn die andere Seite blockt?

In einem Arbeitsverhältnis, in dem eine langfristige vertrauensvolle Zusammenarbeit angestrebt wird, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie auf "taube Ohren" stoßen, wenn Sie die Situation wie aufgezeigt, proaktiv mitgestalten. 

Also: Beförderung in Sicht? Volle Kraft voraus :-).

ÜBER DEN AUTOR

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Karin Schwaer 

Mein Motto: In kurzer Zeit FIT fürs Jobgespräch - mit der PIAZZA-Formel®.

Als Wirtschaftsjuristin, Wirtschaftsmediatorin, Negotiator und Gehaltscoach für Fach- und Führungskräfte unterstütze ich seit vielen Jahren qualifizierte und im Job erfolgreiche Menschen, mit einer maßgeschneiderten Strategie gut gelaunt und bestens vorbereitet in Gehaltsverhandlungen, Einstiegsverhandlungen und Mitarbeitergespräche zu gehen.

Ich habe über 30 Jahre Berufserfahrung in der freien Wirtschaft sammeln können, davon über 15 Jahre als Führungskraft und fast 10 Jahre als Geschäftsführerin einer kleinen Consultinggesellschaft. Damit kenne ich beide Seiten des Verhandlungstisches sowie die Stolpersteine, die auftauchen können, wenn es um das "Verhandeln in eigener Sache" geht. 

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Auf gute Verhandlungserfolge!

Karin Schwaer

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